Sieht man einmal davon ab, dass die Süßkartoffel im Gegensatz zur altbekannten Kartoffel, die ein Nachtschattengewächs ist, bevorzugt an tropischen Kletterpflanzen oder Lianen gedeiht, und somit botanisch zu den Windengewächsen gehört, kann festgehalten werden: Beide Knollen erfreuen sich großer Beliebtheit. Von daher lohnt es sich gar nicht, sie kulinarisch gegeneinander auszuspielen, sondern an dieser Stelle einfach einmal die Süßkartoffel ins Rampenlicht zu rücken. Geschmacklich erinnern die spindelförmigen bis ovalen Knollen roh an Karotten, gegart weisen sie ein süßlich-nussiges Aroma auf.
Warum ist die Süßkartoffel so süß?
Ihre liebliche Note verdankt die Batate ihrem Zuckergehalt, der etwa dreimal höher als bei Kartoffeln ist und die Knollenfrucht mit rund 110 kcal pro 100 g zu einem relativ gehaltvollen Gemüse macht. Gut zu wissen also, dass die Süßkartoffel deutlich mehr Nährstoffe als die „gewöhnliche“ Kartoffel enthält. Beispielsweise enthält sie extrem hohe Werte an Carotinoiden. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist für die rötliche Färbung verantwortlich und wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Das fettlösliche Vitamin ermöglicht es uns, trotz Dunkelheit sehen zu können. Außerdem ist es wichtig für gesunde und reine Haut sowie für die Funktion unseres Nervensystems. Gemeinsam mit den Anthocyanen haben die Carotinoide überdies eine hochgradig antioxidative Wirkung. Somit kann der regelmäßige Konsum von Süßkartoffeln Krebs, Arteriosklerose, Rheuma, Alzheimer, Parkinson, Grauen Star und viele weitere Erkrankungen vorbeugen sowie den körperlichen Alterungsprozess verlangsamen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Küche
Die Zubereitungsmöglichkeiten der Süßkartoffel sind vielfältig. Von roh, über gekocht bis frittiert sind kulinarisch keine Grenzen gesetzt.
Rohe Süßkartoffel – Wenn Sie die Süßkartoffel raspeln, können Sie sie gut für Waffeln oder Muffins verwenden. Ebenso aber auch für Süßkartoffel-Puffer.
Süßkartoffeln kochen – Grundsätzlich können Sie Süßkartoffeln genauso wie die normalen Salzkartoffeln zubereiten. Einfach schälen, in Würfel schneiden und in Salzwasser oder Gemüsebrühe kochen. Die Süßkartoffeln sind gar, wenn Sie beim Einstechen mit einem Messer keinen Widerstand mehr spüren. Abschließend können Sie sie unter anderem zu einer leckeren Suppe oder cremigem Püree weiterverarbeiten.
Süßkartoffeln aus dem Ofen – Süßkartoffeln aus dem Ofen stellen wohl die beliebteste Zubereitungsart für das gesunde Gemüse dar. Entweder einfach als Würfel oder Pommes auf einem Blech backen oder auch als Kumpir, wobei die Knolle im Ganzen gegart und anschließend mit allen möglichen Zutaten gefüllt wird.
Süßkartoffeln grillen – Dazu die Süßkartoffeln waschen und in etwa 1cm dicke Scheiben schneiden. Anschließend mit einer Mischung aus Öl und Kräutern marinieren und auf einen heißen Grillrost legen.
Oder mal ganz anders: Vorhang auf für unsere Süßkartoffel-Knödel
Mit selbstgemachtem Apfelkompott der absolute Kracher. Für vier Portionen benötigen Sie:
Für das Kompott:
- 3 Äpfel
- 1 EL Walnussöl, kaltgepresst
- 2 EL Rohrzucker
- 1 TL Zimt
- Bourbon Vanille, gemahlen
- 50 ml Apfelsaft
- Kokosflocken
Für die Knödel:
- 400 g Süßkartoffeln
- Salz
- 1 Ei
- 50 g Kartoffelstärke
- 80 g Polentagrieß
- 1 gestr. EL Orange, abgeriebene Schale
- 1 EL Agavendicksaft
- 1 Msp. Lebkuchengewürz
- Bourbon Vanille, gemahlen
- Süßkartoffeln schälen. Die Hälfte der Süßkartoffeln grob würfeln und in leicht gesalzenem Wasser garen, anschließend durch eine Kartoffelpresse drücken. Die andere Hälfte der Süßkartoffeln roh nicht zu fein reiben, anschließend auf ein sauberes Küchentuch geben und ausdrücken.
- Reichlich leicht gesalzenes Wasser aufkochen. Die beiden Süßkartoffelsorten vermischen und mit Ei, Stärke, Polentagrieß, Orangenabrieb, einer Prise Salz, Agavendicksaft und Gewürzen verkneten. Gegebenenfalls noch etwas Polentagrieß zugeben, um eine geschmeidige aber nicht zu feste Masse zu erhalten, die nicht an den Fingern kleben bleibt. Teig zu einer Rolle formen und in 8 gleich große Stücke (für 4 Personen; 16 Stücke für 8 Personen) teilen. Diese zu Knödeln formen.
- Für das Kompott Äpfel entkernen und in feine Scheibchen schneiden oder würfeln. Öl in einer Pfanne erwärmen, Apfelwürfel darin bei mittlerer Hitze anbraten. Mit Zucker, Zimt und Vanille bestreuen und mit Apfelsaft ablöschen, 5 Minuten garen.
- Knödel in das kochende Wasser einlegen und bei schwacher Hitze gar ziehen lassen. Wenn die Knödel an die Oberfläche steigen mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Abtropfen lassen, auf Tellern mit dem Kompott anrichten und mit Kokosflocken bestreut servieren.