Wer schon einmal eine Quitte in der Hand hatte, weiß: Sie sieht ein bisschen aus wie eine unförmige Birne auf Abwegen – und duftet gleichzeitig so intensiv, dass man sie am liebsten als Parfum tragen würde. Botanisch gesehen gehören Quitten tatsächlich zur Familie der Rosengewächse, genau wie Äpfel und Birnen. Doch während Birnen saftig süß und roh genießbar sind, zeigt sich die Quitte eher von der spröden Sorte: roh ist sie hart, pelzig und sauer. Ihre wahre Schönheit entfaltet sie erst, wenn Hitze ins Spiel kommt – dann verwandelt sie sich in ein aromatisches Goldstück mit betörendem Duft.
Sind Quitten eigentlich beliebter als Birnen?
Nun ja – sagen wir, Quitten sind die geheimen Stars unter den Herbstfrüchten. Sie führen ein Leben im Schatten ihrer populären Verwandtschaft, aber wer sich einmal auf sie einlässt, bleibt meist für immer Fan. Während Birnen das ganze Jahr über in Supermärkten liegen, haben Quitten ihren großen Auftritt nur im Herbst. Ihre Saison ist kurz – von September bis November – und das macht sie umso begehrenswerter.
Wann sind Quitten reif?
Quitten verraten ihre Reife durch ihre Farbe und ihren Duft. Wenn die Früchte leuchtend gelb sind und einen intensiven, fast parfümierten Geruch verströmen, ist es so weit. Der feine Flaum, der sie anfangs bedeckt, kann einfach mit einem Tuch abgerieben werden. Wichtig: Quitten sind Nachreifer – wer sie noch ein paar Tage lagert, darf sich über ein noch intensiveres Aroma freuen.
Wozu sind Quitten in der Küche brauchbar?
Kurz gesagt: zu fast allem, was süß oder herzhaft ist. Der Klassiker ist natürlich Quittengelee – kaum ein Herbstfrühstück ohne diesen goldenen Brotaufstrich. Doch Quitten können viel mehr! Sie passen hervorragend zu Wildgerichten, machen sich wunderbar in Chutneys oder als Ofenbeilage, harmonieren mit Zimt, Vanille und Honig, und sogar in Desserts, Kuchen oder Cocktails sind sie ein Hit.
Herbstliche Ofen-Quitten mit Honig, Ziegenkäse und Walnüssen
Für vier Personen benötigen Sie:
- 2 große Quitten
- 2 EL Zitronensaft
- 2 EL Honig
- 100 g cremiger Ziegenfrischkäse
- 2 EL gehackte Walnüsse
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 TL Butter oder Öl
- etwas Pfeffer und Salz
Ganz schnell zubereitet:
- Ofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Quitten abreiben, halbieren, Kerngehäuse entfernen und die Schnittflächen mit Zitronensaft beträufeln (sonst werden sie braun).
- Eine kleine Auflaufform einfetten und die Quittenhälften hineinlegen.
- Honig über die Früchte träufeln, einen kleinen Klecks Butter oder Öl daraufgeben und den Rosmarinzweig dazulegen.
- Alles etwa 30–40 Minuten im Ofen backen, bis die Quitten weich und leicht karamellisiert sind.
- Herausnehmen, mit Ziegenkäse füllen, Walnüsse darüberstreuen und kurz (5 Minuten) weiterbacken, bis der Käse cremig zerläuft.
- Mit etwas Pfeffer und Salz würzen und warm servieren – am besten mit einem Glas Weißwein oder einem herbstlichen Salat.
